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Materie versus Geist, Innenwelt versus Außenwelt, Objektivität

versus Subjektivität, Realität versus Konstruktion: Denkmuster,

die in der Philosophie zentral verortet sind. Diese Themen durchziehen

die Philosophie wie Achsen, um die sich philosophische Debatten drehen.

Sie bestimmen auch das Denken der heutigen westlichen Welt, das stark

von den Naturwissenschaften geprägt ist: Die Physik stößt auf abstrakte

(eher dem Geistigen zuzuordnende) Strukturen als Bausteine der Materie

statt auf ‚handfeste Stoffe‘; Neurowissenschaftler zeigen, dass die

Vorstellung von der Außenwelt in der Innenwelt des Gehirns entsteht.

Andererseits widersetzen sich Erlebnisinhalte (wie mein persönliches

Schmerzempfinden) einer Rückführung auf die Physik.

Das Buch ist eine Verteidigung des naturwissenschaftlichen Weltbildes,

zugleich wendet es sich gegen die Subjektvergessenheit der

naturwissenschaftlichen Philosophie, aber auch gegen die Illusion

einer beliebigen Konstruierbarkeit der Welt. Wie ein roter Faden wird

die Frage verfolgt: Was ist außerhalb meines Geistes und was kann ich

davon wissen?


Würzburg 2023

ISBN 978-3-8260-7848-4

https://verlag.koenigshausen-neumann.de/product/9783826078484-was-ausserhalb-meines-geistes-ist-und-was-ich-davon-wissen-kann/






Der vorliegende Band bietet eine Einführung und einen Überblick zur Philosophie Nelsons. Er wendet sich an Philosophen, Vertreter naturwissenschaftlich-mathematischer und sozialwissenschaftlicher Disziplinen, an Theologen, Historiker, aber auch an interessierte Laien. Im Mittelpunkt des Bandes steht eine zu Unrecht fast vergessene philosophische Schule, nämlich die 1903 neu gegründete Fries’sche Schule um den Göttinger Philosophen Leonard Nelson (1882-1927). Sie steht in der Tradition der Philosophie Immanuel Kants (1724-1804) und Jakob Friedrich Fries' (1773-1843). Bemerkenswert ist der interdisziplinäre Ansatz dieser Schule, der mit dem des Wiener Kreises vergleichbar ist. Über die Mitglieder der Schule wirkte die kantisch-friessche Philosophie teilweise auch in andere Disziplinen hinein. Zu nennen sind etwa der Psychiater und Psychologe Arthur Kronfeld (1846-1941), der Biochemiker und Nobelpreisträger Otto Meyerhof (1884-1951), der Mathematiker Gerhard Hessenberg (1874-1925), die Philosophin und Physikerin Grete Henry-Hermann (1901-1984), die Pädagogin Minna Specht (1879-1961), der Wirtschaftswissenschaftler Alexander Rüstow (1885-1963), der Theologe Rudolf Otto (1869-1937), der Soziologe Franz Oppenheimer (1864-1943) und der Sozialwissenschaftler Gerhard Weisser (1898-1989).


Springer Berlin 2024 

ISBN 978-3-662-68344-6

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-68345-3



Grete (Henry-)Hermann war nicht nur eine Philosophin, die mit Physikern wie

Werner Heisenberg und anderen Wissenschaftlern auf Augenhöhe über die

Interpretation der Quantenphysik diskutierte. Sie war auch eine mutige und

engagierte Sozialistin, Pädagogin und Antifaschistin. Im Kampf gegen den

Nationalsozialismus trat sie in die Redaktion der ab Januar 1932 vom Internationalen

Sozialistischen Kampfbund (ISK) - einer kleinen antifaschistischen

Widerstandsgruppe - herausgegebenen Tageszeitung „Der Funke“ ein.

Dieser Band versammelt ihre wichtigsten politischen Beiträge.

Grete (Henry-)Hermanns Stellungnahmen zum politischen Zeitgeschehen,

aber auch ihre grundsätzlichen Überlegungen zur Rechtsphilosophie, zur

Psychologie sowie ihre Auseinandersetzung mit dem Marxismus dokumentieren

eindrucksvoll den Prozess der Praktischwerdung von kritischer Philosophie,

aber auch den Reformprozess innerhalb einer Philosophie, die in der

Tradition von Immanuel Kant, Jakob Friedrich Fries und Leonard Nelson

steht.


Wiesbaden 2023. ISBN 978-3-658-41986-8

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-41987-5




Grete Henry-Hermann war neben ihrer pädagogischen und philosophi-

schen Tätigkeit auch politisch engagiert. Dieser Band enthält politische,

ethische und bildungspolitische Schriften Grete Henry-Hermanns aus den

Jahren 1945-1984, in denen sich ihre Arbeit vor allem auch auf den Zusam-

menhang von Politik und Ethik konzentrierte. Gerade vor dem Hintergrund

der aktuellen Debatte um die Unterscheidung zwischen einem (der Postmo-

derne zugeschriebenen) Werterelativismus und einem Werteuniversalismus

bieten Henry-Hermanns Arbeiten eine hervorragende Diskussionsgrundlage.

 


Wiesbaden 2024. ISBN 978-3-658-43083-2

https://link.springer.com/book/9783658430832



Der vorliegende Band befasst sich mit Grete (Henry-)Hermanns Überlegungen

zur Ethik, die als kritische Reflexion der Ethik ihres Lehrers Leonard

Nelson zu verstehen sind. Ihre Auseinandersetzung mit der Ethik Nelsons

begann mit der Frage, nach welchen Gesichtspunkten eine umfassend gebildete

Person ihre Entscheidungen trifft. Diese Frage beschäftigte Grete (Henry-)

Hermann bereits in ihren frühen Arbeiten. Die in den Gesprächen mit

Nelson aufgeworfenen Fragen ließen Grete (Henry-)Hermann nicht mehr

los. Von ihrem Ringen um Antworten zeugt, dass ihre Lösungsvorschläge

erst mehr als 25 Jahre nach Leonard Nelsons Tod folgten. Erst 1953 erschien

Grete (Henry-)Hermann Schrift „Die Überwindung des Zufalls. Kritische

Betrachtungen zu Leonard Nelsons Begründung der Ethik als Wissenschaft“,

in der sie sich kritisch mit Leonard Nelsons Ethik auseinandersetzte.

Sie betont die Bedeutung der Interessenabwägung als Prüfkriterium für die

Legitimation und Geltung moralischer und sittlicher Normen und empirischer

Rechte, Gesetze und Handlungen sowie den prozessualen Charakter

der Ethik als ständige Überprüfung von Normen, Gesetzen und Handlungen

an den moralischen Prinzipien der Vernunft - Aspekte, die gerade in

einer Zeit globaler Bedrohungen und Interessengegensätze zwischen den

Großmächten von besonderer Aktualität sind.


Wiesbaden 2023. ISBN 78-3-658-41992-9.

https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-41993-6



Die vorliegende Veröffentlichung stellt eine Würdigung der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie der Philosophin Grete (Henry-)Hermann dar. Die Schülerin der Mathematikerin Emmy Noether und des Philosophen Leonard Nelson gehört zu den frühen Interpret(inn)en der Quantenmechanik. Werner Heisenberg setzte ihr in seinem Buch „Der Teil und das Ganze“ ein Denkmal. Erstmals sind in einem Band ihre naturphilosophischen und erkenntnistheoretischen Schriften zusammengefasst. Eine umfangreiche Einleitung verschiedener Autoren führt in das Werk von Grete Henry-Hermann ein. Ergänzt wird diese Ausgabe durch Auszüge aus der Korrespondenz über naturphilosophische und erkenntnistheoretische Themen, darunter auch ein Briefwechsel mit Carl Friedrich von Weizsäcker, Werner Heisenberg und Gustav Heckmann. Der Inhalt ● Grete Henry-Hermanns Beitrag zur Interpretation Quantenmechanik ● Grete Henry-Hermanns Arbeiten zum Verhältnis von moderner Physik und Transzendentalphilosophie ● Die Dissertation von Grete Hermann: Die Frage der endlich vielen Schritte in der Theorie der Polynomideale (1925) ● Erörterungen zur Frage der Willensfreiheit und zur Bedeutung der Verhaltensforschung für die Kritik der Vernunft ● Auszüge aus dem Briefwechsel aus den Jahren 1925 bis 1982




Nach dem Wissenschaftsideal der Moderne gelten die Sätze der Wissenschaft als grundsätzlich fehlbar. Andererseits strebt die Wissenschaft nach objektiver Erkenntnis. Kant sah im Apriori die Voraussetzung für objektive Erkenntnis.  Doch mit dem neuen Wissenschaftsbild ist das Apriori (sofern es nicht nur Logik sein soll) problematisch geworden. Damit aber steht die Objektivität wissenschaftlicher Erkenntnis zur Disposition. Sofern man der wissenschaftlichen Erkenntnis Objektivität zugesteht, bleibt die Frage nach dem Apriori aktuell. Der vorliegende Band will einerseits den historischen Wurzeln sowie den unterschiedlichen Interpretationen des Apriori nachspüren und andererseits nach Ansätzen für eine zeitgemäße Neuinterpretation dieses Grundbegriffs fragen.


Die Frage nach Zeitreisen regt die Fantasie an und bietet Stoff für skurrile Geschichten. Eine Arbeit zum Thema „Zeitreisen“ zwingt zur Auseinandersetzung mit dem Begriff „Zeit“. Die Vielschichtigkeit und der antinomische Charakter dieses Begriffs machen es schwer, „Zeit“ genauer zu fassen. Zeit begegnet uns als Wahrnehmungsform in ihrer zutiefst subjektiven Seite, als biologischer Rhythmus, als soziales Phänomen im Sinne einer kollektiven Zeitbestimmung, aber auch als physikalische Größe. Einsteins Relativitätstheorie hat unsere Vorstellungen von Raum und Zeit revolutioniert. Seine Spezielle Relativitätstheorie (1905) ermöglicht durch den von ihm vorhergesagten Effekt der Zeitdilatation "Reisen in die Zukunft", und die Einsteinsche Gravitationstheorie lässt geschlossene Zeitlinien als Lösungen ihrer Gleichungen zu (z.B. Gödel-Kosmos, Anti-de-Sitter-Kosmos). Eine Reise in einer Zeitschleife würde jedoch sofort zu einer Reihe von Paradoxien führen (z.B. Großvater-Paradoxon, Informationsparadoxon). Obwohl erstaunlicherweise die Grundgesetze der Physik (abgesehen von extrem seltenen und makroskopisch nicht in Erscheinung tretenden quantenmechanischen Effekten) bei einer Zeitumkehr nicht verletzt würden, scheint es in der Natur ein grundsätzliches Verbot von Reisen in die Vergangenheit zu geben.


Stephen Hawking behauptet: Die Philosophie ist tot! Naturwissenschaftler verwenden Begriffe wie 'Naturgesetz', 'Materie', 'Natur' und 'Theorien'.  Häufig werden diese Begriffe unreflektiert vorausgesetzt. Aufgabe der Wissenschaftsphilosophie als Metatheorie der Wissenschaft ist es, diese Begriffe zu klären. Dabei ist die Wissenschaftsphilosophie mit erkenntnistheoretischen, ontologischen und metaphysischen Fragen konfrontiert. Sie beschäftigt sich aber auch mit Fragen wie: "Wie definieren wir die Grenzen zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen?" oder "Wie unterscheiden wir Wissenschaft von Pseudowissenschaft?". Darüber hinaus befasst sich die Wissenschaftsphilosophie mit ethischen Problemen der modernen Technologie, mit methodologischen Fragen, mit der Rekonstruktion der Struktur und Entwicklung wissenschaftlicher Theorien und mit der Aufdeckung ideologischer Bevormundung der Wissenschaft. Das optimistische Fazit lautet: Die Philosophie ist nicht tot - aber die Philosophen müssen mit den Wissenschaftlern auf Augenhöhe diskutieren.




Metaphysik als Fundament der Wissenschaften, Philosophie als exakte Wissenschaft - Leitmotive der Philosophie von Immanuel Kant und Jakob Friedrich Fries, an die der Göttinger Philosoph Leonard Nelson anknüpfte. Während Nelson seine Ethik noch vollständig darstellen konnte, verhinderte sein früher Tod eine systematische Darstellung seiner Naturphilosophie und seiner Philosophie der Mathematik. Der vorliegende Band enthält vier Mitschriften von Lehrveranstaltungen Nelsons. Diese Schriften, die die zu seinen Lebzeiten veröffentlichten Arbeiten zur Naturphilosophie und zur Philosophie der Mathematik ergänzen und erweitern sollen, umfassen einen Zeitraum von etwa fünfzehn Jahren und geben damit einen repräsentativen Einblick in Nelsons Naturphilosophie sowie einen Ausblick auf beabsichtigte Weiterentwicklungen.


Jakob Friedrich Fries (1773-1843) zählt zweifellos zu den bedeutendsten Denkern der deutschen Philosophie nach Kant. Dies belegen eindrucksvoll die Beiträge dieses Bandes, die auf Vorträge des Fries-Symposiums zurückgehen, das im Oktober 1997 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfand. Die Autoren beleuchten die Lebensumstände von Fries, nehmen eine philosophiegeschichtliche Einordnung seines Werkes vor und setzen sich systematisch mit erkenntnistheoretischen, naturphilosophischen, wissenschaftstheoretischen und politischen Aspekten seiner Philosophie auseinander. Auch die Rezeption des Friesschen Werkes bei Naturwissenschaftlern wie M. J. Schleiden und Philosophen wie E. F. Apelt und L. Nelson kommt zur Sprache.


Das Problem einer einheitlichen Grundlage verschiedener Naturphänomene hat in der Philosophie von Anfang an eine große Rolle gespielt und immer auch eine große Ausstrahlung auf die Naturwissenschaften gehabt.  In der Physik hat die Suche nach der Einheit der Natur ihren Ausdruck in der Frage nach der "Einheit von Theorien" gefunden. Am Beispiel des Programms der höherdimensionalen einheitlichen Feldtheorien wird der Frage nachgegangen, was unter der „Einheit von Theorien“ überhaupt zu verstehen ist. Dabei zeigt sich, dass verschiedene Ebenen der „Einheit von Theorien“ unterschieden werden können. Die „Einheit von Theorien“ kann sich auf übergreifende Begriffe beziehen (z.B. Feldbegriff), auf eine formal mathematische Zusammenfassung unterschiedlicher Phänomene, auf einen historischen Zusammenhang von Theorien (z.B. zwischen newtonscher und relativistischer Mechanik), aber auch auf ein einheitliches Gesetz zur Erklärung unterschiedlicher Phänomene (z.B. Maxwelltheorie als Erklärungsgrundlage elektromagnetischer Erscheinungen).

Die Verwendung höherdimensionaler Geometrien wirft aber auch die Frage nach dem ontologischen Status höherdimensionaler Raumzeiten auf. Handelt es sich dabei lediglich um mathematische Formalismen, oder können sich durch sie reale Wirkungen manifestieren? Es wird dargestellt, dass beide Interpretationskonzepte ihre Berechtigung haben.